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Pädagogik und Sexualerziehung in der 68-er-Bewegung

Freie Wahl zur sexuellen Erfüllung? 1968 - 1988

Dr Frans E. J. Gieles

Vortrag zur Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität, Mainz, 17 November 2007

1968: Hippies auf De Dam

In 1968 war ich 27 Jahren und Heimerzieher in einem Erziehungsheim in Amsterdam. In dem Jahr habe ich mich auch verheiratet. Ich war Erzieher der Gruppe der großen Jungen, von 13 bis damals 21 Jahren. Ein der Jungs meiner Gruppe, mit 16 Jahren, ging oft nach die Innenstadt. Er setzte sich dann auf De Dam, das zentralen Platz mit dem Denkmal für die Gefallenen, sagte er.

Ich fragte ihm: „Warum setzt du dich auf De Dam? Was ist da bemerkenswert?“

Er: „Dass kann ich nicht erklären, Frans, gehen sie doch einmal mit mir mit, dann sehen sie es selbst.“

Ich: „Okay, wenn ich frei habe, dann gehe ich mit dir.“

Er: „Ziehen sie dann ein anderen Anzug an, wenigstens Jeans und etwas schönes darüber.“ 
 

Gesagt, getan. Ich trug gewöhnlich einen guten Anzug, aber ich kaufte Jeans und einen Hemd mit Blumen. In meiner Freizeit holte ich ihn ab und wir gingen zum Dam. Dort setzten wir uns auf die Treppe des Denkmals. Da saß ich dann - Es war 1968. 

Um uns saßen Hippies, jung und alt, farbenreich gekleidet, alle mit langen Haaren. Da war Geruch von Tabak und Haschisch. Ich begann zum sprechen, zum fragen, und ich erhielte Antworten.

De Dam, 1968

„Was isst es genau was sie tun hier?“

„Wir protestieren friedsam.“

„Wogegen protestieren sie?“

„Gegen die Gesellschaft.“

„Wieso dann, die Gesellschaft?“

Gegen den Kapitalismus, 

Den Bourgeoisie, 

Die Hausbesitzers und ihren Gewinnsucht mit Wohnraume, auf dem wir Recht haben, 

Die Chefs und ihren Gewinnsucht auf Arbeit, 

Die Politik mit ihr Macht, 

Das Heer, das nicht die Menschen aber den Kapitalismus verteidigt gegen das Sozialismus, was viel besser ist, 

Die Polizei und ihr barbarischen Auftreten, 

Den dominanten Kultur, Malerei, Musik, Theater, 

Die Reklame, 

Die Universität mit ihn kapitalistischen Heranbildung ohne Mitbestemmungsrecht der Studenten, 

Den Drogenverbot und 

Die Repression der Frau, 

Folglich auch der Mann und die Kinder, 

Kurz: die Unfreiheit.

Das alles in eine friedsame Atmosphäre. Da geschah nichts das zu Polizeiauftreten führen könnte. Die unbewaffnete Polizisten wären Teil des Ganzes und sie nahmen Rücksicht auf das Merkmal der Gefallenen. Nur einmal sind die Hippies vertrieben durch Matrosen die meinten dass das Nationalmerkmal entehrt und beschmutzt wäre. Aber die Hippies kamen zurück.

Diese Erfahrung war für mich auch eine Revolution. Ich setzte mich häufiger da, treu geleitet durch den Jungen. Kam ich früher in die Gruppe in einem guten Anzug, jetzt in Jeans und farbreichen Hemd. Ich ließ mein Haaren wachsen und ließ meinen Bart stehen.

Die Gruppe im Erziehungsheim: die große Jungs

Das fiel auf bei die Gruppe, die Kollegen und auch bei den Herrn Direktor. Der Herr Dirktor sah ein Problem. Die Haaren der große Jungs werden langer und langer und die jüngere Jungs folgten ihre Beispiel.

Das führte zu eine Krise. Einmal hielt der Direktor, der vom Fenster seines Büros Sicht hatte zum Eingang des Heimes, einen meiner Jungs zurück und befahl ihn zum erst zum Friseur zu gehen und erst dann das Heim hinein zu kommen. Da müsste er auch andere Kleider anziehen. 

Der Junge war klug und sagte dass er das Büro des Direktors nicht verlassen sollte, sei es denn er seinen Erzieher gerufen hätte. Ich war diese Erzieher. Dort wären wir: der Herr Direktor (gute Anzug, kurze Haaren), der Jungen (Jeans, lange Haaren) und ich – auch Jeans und lange Haaren.

Herr Direktor gab eine lange Argumentation: wir befanden uns in seinem Heim, worüber er  die Autorität war. Er sagte dass Väter ihn besucht hatten und geklagt hatten über die lange Haaren ihrer Sohne in meine Gruppe. Er hat versprochen etwas zu tun – solidarisch mit die Väter, nicht mit ihren Sohne. Er nahm Stellung für die Autorität: die Väter und ins besonders sich selbst.

Ich sagte: „Okay, sie sind der Boss dieses Heimes, ich aber bin der Chef meiner Gruppe. Sie sendet ihn zum Friseur, was er nicht will. Ich versage ihn dazu zu senden. Die Gruppe der großen Jungen könnte möglich massiven Widerstand leisten und das ganze Heim, Kindern und Erziehern, rebellieren lassen gegen Sie.

Der Herr Direktor bewahrte ein lang Stillschweigen. Er sah uns an, Jungen und Erzieher, beiden mit lange Haaren, reib sich sein kurze Haaren, und sagte, explizit zu mir: „Gehen sie bis auf weiteres nach ihren Gruppe.“

Daüber ist aber niemals später ein Wort  gesprochen. Die Revolution hat stattgefunden. Die Autorität war entthronet.

Die anti-autoritäre Revolution

Die Geschichte des Jungens und seines Erziehers mit ihren lange Haaren und die Machtlosigkeit des Direktors ist kennzeichnend für was geschehen ist in der Gesellschaft und die Erziehung. Die Autoritäten waren entthronet. 

Die Heinzelmännchen und der Orange Freistaat

Ich schloss mich an bei den politischen Gegenbewegungen der damalige Zeit. Eine dieser war die Kabouterpartij, die Partei der Heinzelmännchen oder Zwergen. Ich nahm teil an die ‚Folkssammlungen’ und verbreitete Poster und Aufkleber für die Wahl, welche resultierten in fünf Sitzen in dem Stadtrat.

Diese Bewegung proklamierte den Aufbau des Orange Freistaat. Ich zitiere aus dem Manifest des Aufbau von 5 Februar 1970:

„Wie entsteht aus die alten Gesellschaft ein neue Gesellschaft? Wie ein Pilz auf einem verfaulendem Baumstumpf.

Aus der Subkultur der gegenwärtigen Ordnung wachst eine alternative Gesellschaft. Die Gesellschaft der rebellierenden Jünger im Untergrund kommt oberirdisch und geht, unabhängig von den bisher herrschenden Autoritäten, sich selbst steuern. […] Ab jetzt geben wir unsere Energie zum Aufbau einer anti-autoritärer Gesellschaft.“

„Ein neue Kultur mit einem neuen Mensch: der Kulturzwerg der die Spannung zwischen die Natur und die alten Kultur aufheben wird. Der die Tieren versteht und die Menschen in Liebe vereinigt, der die Einheit zwischen alles was lebt wiederherstellen soll.“

„… ein neue Gesellschaft worin jeder Verantwortlichkeit hat und sein eigen Schicksal bestimmen kann.“

Es gab ein „Folksheer für Sabotage von Macht und Gewalt“, ein Heer das konsequent gewaltlos wirken sollte.

„Nicht nur Sabotage ist zur Verfügung. Erotik und Pseudo-Erotik sind die andere Mitteln um die neue Welt für allen ohne Ausnahme zu entschleiern.“

„Die neue, sich selbst steuernde Gesellschaft ist ein Ratendemokratie. In Fabriken, Geschäftsstellen, Universitäten und Schulen bilden sich Raten die dort tätig sind. In Stadteilen, Dorfen und Städter bilden sich Raten aus die Einwohners.“ Es gibt auch „koordinierende Raten“.

„Die neue Gesellschaft ist […] dezentralisiert und antiautoritär. Derjenige überlässt wie vieles wie möglich ist die Entscheidungen an die Lokalmenschen. Das ist nicht mehr der Sozialismus der zusammenballenden Faust, aber des Penis in Erektion, des fliegenden Schmetterling, des ergreifende Augenaufschlag, der heiligen Katze. Es ist Anarchismus.“
(Van provo naar Oranje Vrijstaat; SUNschrift 10, SUN & SUA, April 1970).

Wie gesagt, die Bewegung hat fünf Sitzen im Stadtrat in Amsterdam und sie hat Einfluss. Wirklich bildeten sich überall Raten. Die Universität wird besetzt und nachdem gab es sich Studentenraten und Mitbestemmungsrecht ins Studienprogramm. In die Heimen kamen Einwohnendenraten, in Schulen und Arbeitsstellen kamen Mitbestemmungsraten. Die Provos provozierten die Polizei um aus zu weisen wie die Polizei wirklich schaffte. Hausbesetzern besetzten leeren Häusern worin sie oft Kommunen bildeten.

Fürsorge

Um die Heimen gab sich alternative Fürsorge durch Freiwilligen die zum Beispiel Wegläufers aus die damals autoritären Kinderheimen halfen. Die Kinderheime selbst müssten nach und nach auch umändern.

In die Psychiatrie fand ein Revolution statt. Die Patienten mussten zurück zur Gesellschaft und dort Hilfe empfangen. Die Führung querlegte sich. So ist ein Anstalt für Schwachsinnigen, Dennendal, ins Begin der Jahren 70 lang besetzt gewesen durch das Personal das Änderungen einführen wünschte. Letzten Endes ist die Besetzung auf Befehl der Regierung durch die Polizei gebrochen um das gesetzmäßige Gewalt zu herstellen. 

Aber die Würfel waren gefallen und die Änderungen waren nicht mehr zurück zu halten. Die Patienten werden als gleichwertige Menschen gesehen und so auch behandelt. Er gab mehr Freiheit für die Patienten – die selbstverständlich auch ihren Rat bekamen.

In die Jugendheimen erzog sich etwas Ähnliches. Einwohnenden bekamen mehr Rechten, Freiheit – und Raten.

Bewusstsein, Dialog und Liebe statt Unterdrückung

Selbst las ich über Mao und Marx; ich las Freire, Fromm, Marcuse, Habermas usw.. Sie analysierten die gegenwärtige Gesellschaft und wollten diese umändern. Da ist ja viel umändert. 

Mao und Marx? Jawohl, sie analysierten und demaskierten den Kapitalismus und sie entblößten die unterlegenden Strukturen der Gesellschaft. Aber ihre Daurlösungen sprachen nicht sehr an weil sie doch viel Zwang enthielten. Echte Daurlösungen werden eher gesucht in einen anti-autoritären und gewaltlose Attitüde, in Formen des Anarchismus und Ratendemokratie – und in ein bessere Bildung der Jugend, also in besser Schulunterricht das zu Bewusstsein führen könnte.

Paulo Freire 

Er schrieb Pädagogik der Unterdrückten (Stuttgart 1971, ursprünglich 1970).

„Erziehung kann nimmer neutral sein. Oder sie ist ein Mittel zur Befreiung des Menschen, oder sie ist ein Mittel zur seinen Knechtung, seinen Dressierung für den Unterdrückung.“

[Lernen ist nicht mehr] „die Anpassung derjenige die lernt an einen gegenwärtigen gesellschaftlichen Situation und an gegenwärtigen Machtsverhältnissen“ [aber …] „das wahrnehmen der eigenen Lebenssituation als Problem und die Lösung dieses Problem durch Reflektion und Aktion. […] Die pädagogische Situation […] ändert gründlich. Statt das pädagogische Ernährungsprozess kommt jetzt ein dialogisch lernen […].“

Die Kernworten sind: Dialog, kritisch denken, Mythen demaskieren, dialektisch denken, Kommunikation, Bewusstsein, gleiche rechten, einander begegnen, die Andere freien von das müssen, die andere sehen als Mensch, als Person, horizontale Verhaltungen und Solidarität sind die Kernworten. Der Dialog ist beruhen auf der Liebe, sonst ist es kein Dialog. 

Dieses Buch hat großen Einfluss gehabt auf meiner späteren Dissertation, sowohl auf der Methodologie, wie auf die entwickelte Methodik und Theorie.

1970 

In diesem Jahr ist meine Tochter geboren. Sie ist anti-autoritär und frei erziehet geworden. Kein Befehlen, kein Strafen, schon Beratung und Dialog usw. – dieselbe Reihe Worten als soeben. 

Nein, hierdurch ist ihr Charakter nicht verderbt. Sie nahm ihre Verantwortlichkeit gut und sie war schon jung selbständig. Sie machte ihre Studie fertig und fand eine Stelle. Sie fand ein Mann und hat ein Kind, wovon ich jetzt folglich der Großvater bin. 

Marcuse

Der Eins-dimensionale Mensch, 1968, ursprünglich 1964.
Der moderne Mensch kennt nur ein Dimension, die von dem rationalen technologischen denken, wozu Vernünftigkeit gleich ist an das selbstverständlich akzeptieren der gegenwärtige Ordnung. Gefühl, Phantasie, Kreativität und Irrationalität sind verschwinden. Das macht den Mensch unfrei. Phantasie und Kreativität müssen wieder frei werden durch Bewusstsein und durch eine politische Wende von Unterdrückung nach Freiheit und Selbstbestimmung. Dafür ist eine kritische Theorie (Habermas) notwendig die die Gesellschaft und ihre Mythen demaskiert und die Unterdrückung bloßlegt. Aber auch eine Praxis von Eigensinnigkeit, Verweigerung und Aufstand, und das fordern von Bürgerrechten. Und Phantasie, Kreativität und Mut das Spiel nicht mit zu spielen. Also sprach Marcuse. 

Adorno

Erziehung zur Mündigkeit, 1970, mit u.a. Erziehung nach Auschwitz, 1966.

„Erziehung muss sich richten gegen Barbarismus. Barbarismus – wie Auschwitz – ist Mangel der Liebe, fehlen der Warme; es ist Kälte und Unfähigkeit zur Identifikation: die Fähigkeit sich zu versetzen in anderen Menschen und Situationen. Barbarismus ist die Unfähigkeit sich ein zu leben. Erziehung nach Auschwitz ist das befördern der Fähigkeit sich ein zu leben und der Warme – in eine Atmosphäre von Sicherheit, Geborgenheit und Offenheit.“

„Der junge Mensch lernt sich zu richten zu anderen Menschen und Situationen, aber auch zu sich selbst und seine eigenen Situation. [Er lernt] Selbstreflexion, nach zu denken und der genannte Kälte zum Bewusstsein zu bringen. [Er lernt] Hass und Aggression in sich selbst nicht gedankenlos aus zu leben auf andere Menschen oder Dingen. [Er lernt] Selbstbestimmung, seine eigenen Wahlen zu treffen, nicht automatisch mit zu tun mit der Mehrheit – das ist: Autonomie. Erziehung nach Auschwitz ist das befördern von Autonomie: das vergrößern der Kraft nach zu denken, Selbstbestimmung, nicht kritiklos mittun.“

„Die Scheußlichkeit von Auschwitz ist die Scheußlichkeit unserer Welt und der Sinnlosigkeit der Gräuel von Auschwitz ist der Sinnlosigkeit aller Gräuel. Wenn der junge Mensch nicht versteht das das damalige Auschwitz ein Teil unserer Welt ist, ist die Gefahr einer Wiederholung von Auschwitz großer als wenn er das gut versteht.“

„Ein zweiter Holocaust braucht nicht zu bedeuten dass die Opfern wieder Juden, Roma und Sinti, Homosexuellen oder Behinderten sein müssen, oder andere Gruppen durch die Nazis charakterisiert als ‚Feinden’ oder ‚Minderwertigen’. Sie können ebenso geradezu abweichende Gruppen sein.“

„Erziehung nach Auschwitz ist das befördern von das sich einleben in den Gräuel von Auschwitz, der der Gräuel der Welt ist. ‚Sich einleben’ bedeutet hier: Auschwitz vorlassen in das eigenen Innere, Auschwitz nicht abdrängen. Es bedeutet auch: Auschwitz – und vergleichbare Gräuel in unseren Welt aufstellen, nicht draußen. Es ist geschehen und es kann also wieder geschehen, das ist der Kern der Sache.“

„Der junge Mensch lernt sich ein zu leben in den Tätern des Holocausts. Neben die Tätern gab es sonst noch zwei wichtige Gruppen die beteiligt waren an der Holocaust: die Opfer und die Umstehenden. Mit den Umstehenden meinen wir im Zusammenhang des National-Sozialismus einerseits derjenigen die die Nazis halfen und anderseits derjenigen die Opfern halfen, aber auch unter anderen die Mitläufern und die Querköpfen, die Menschen die Widerstand boten. 

Um der Holocaust verstehen zu können müssen die Jünger sich einleben in alle Beteiligten, sowohl in die Opfern als in die Tätern und die Umstehenden. Erziehung nach Auschwitz ist das befördern von das sich einleben in den Opfern, den Tätern und den Umstehenden. Weil Auschwitz das Symbol geworden ist von vielerlei Formen von Grausamkeit und Aggression, ist Erziehung nach Auschwitz auch das befördern von das sich einleben in den Opfern, den Tätern und den Umstehenden. Keiner Mensch sind dies drei Rollen Fremd.“

“Der junge Mensch muss versuchen sich Einsicht zu gewinnen in den Mechanismen und den Umstanden die unter dem National-Sozialismus – und andere ideologisch motivierte Mordprogramms – Menschen änderten in Aggressors und Mördern, Einsicht in der Struktur der Struktur der Vernichtung.“

Die Prinzipen dieses Fünf-Punkten Programm sind 

Warme, 

sich einleben und 

Autonomie.

Die Antipädagogik 

René Görtzen, Weg met de opvoeding (Fort mit der Erziehung!), 1984.

Die Antipädagogik nennt die klassischen autoritären Pädagogik „die Schwarze Pädagogik“ und sagt also ‚Fort mit ihr!’. Die Schwarze Pädagogik führt zur Indoktrination, zur innerlichen und äußerlichen Sklaverei, zur Selbst-Entfremdung und Unfreiheit. Sie macht das Kind zu einem Objekt, nicht zu einem Subjekt. Sie liefert das Kind aus an die herrschende Ideologie, die des kind-feindliche Kapitalismus.

Statt davon muss ein Subjekt-Subjekt Verhältnis kommen mit Gleichwertigkeit, Respekt, Einlebungsfähigkeit und Liebe.

Görtzen gibt andere Autoren das Wort in seinem Buch, worunter Janusz Korczak, der in seinem Waisenhaus in Wien ein andere Pädagogik verwirklichte. Vor allem gab er dem Kind das Recht zu sein wie es ist – und in seiner Pädagogik sind Respekt und vergeben wichtige Mittlern. Er seht Kindern wie vollwertige Menschen deren grundrechte respektiert werden müssen, auch wenn sie nicht übereinstimmen mit unseren Vorstellungen und Wünschen. Hört gut auf Kindern, greife nicht so schnell ein, gebt Raum für das Gefühl. Habt Vertrauen zu dem Kind und Liebe das Kind. 

Ein berühmt Beispiel ist dass er in einer Nacht Kinder sprechen hörte. Das war verboten. Aber er hörte auf was sie sagten. Sie sprachen über ihren Eltern und wechselten wichtigen Gefühlen aus. Er ließ sie sprechen. 

Görtzen gibt auch Alice Miller das Wort. Sie demaskiert die gängige Erziehung: es gibt da Unterdrückung, Besitz ergreifen von Leib und Geist des Kindes – das ist menschenunwürdig. Diese Erziehung ist die wahre Ursache der sexuelle Kindermisshandlung - also nicht 'die Pädophile, aber '' der Erzieher' - das unterwerfen von das Kind, das besetzen von seinen Leib und Geist. Millers Analyse ist sehr scharf und ist auch basiert auf einer Analyse der Art der Erziehung von Adolf Hitler – wir wissen wozu das geführt hat.

Miller kritisiert auch Freud. Es sind nicht einzelne Traumas, aber das Trauma der ganzen Kinderzeit, das unterworfen sein, das der psychische Ballast ist. Das Problem ist nicht der Trieb aber die Autorität, das nicht dürfen sein wie man ist. Freie Sexualität und freie Umgang mit den eigenen Gefühlen, auch Frustration und Aggression, und das äußern davon sind nicht traumatisch aber gesund. Das führt zu ein echt Ich statt zu ein pseudo-Ich mit ein schauderhaft Unbewusst sein worin die Aggression ist gespeichert. 

Auch die Religion muss es bei ihr entgelten. Gehorsam gegenüber einem Vater Gott – und die weltlichen Vater – ist keine Tugend aber etwas dass Entfremdung verursacht. Ein Kind entwickelt sich nur von der Erfahrung geliebt zu werden aus, nicht von Bewusstsein von Schuld und Sünde.

„Kindern die man respektiert, lernen Respekt. Kindern die man dient, lernen zu dienen, lernen die Schwächeren dienen. Kindern die man lieb habt wie sie sein, lernen Toleranz.“

Görtzen gibt auch Ekkehart von Braunmühl das Wort. Bei ihm finden wir derselbe Kernkonzepten: Autonomie, Respekt, Begegnung, Subjekt-Subjekt Verhältnis. Auch er kritisiert scharf die gängige Art der Erziehung; er entblößt die unterlegende Ideologie. Seine Alternative ist ‚Ergänzende Erziehung’. Das ist das was das Kind wirklich fragt. Ergänzende Erziehung will nicht das Kind verändern aber es helfen sich selbst zu sein. Der Erzieher ist sorgsam, unterstützend und ergänzend wo das braucht. Das Kind bleibt ein Subjekt. De Erzieher handelt freundschaftlich.

Görtzen zitiert auch René Schérer (Das dressierte Kind, Berlin 1965 – Emile pervert) – und damit betreten wir die Domäne der Sexualität. 

Der am strengsten überwachte Aspekt der Reifung des Kindes ist die Sexualität des Kindes. Die existiert wie ein natürlicher Bedarf, aber dies wird „pervertiert“ durch die Erziehung. Ein Kind is fähig zu einem Liebesverhältnis, aber es wird hierin „massiv hintergetrieben“. Das Kind wird apart gesetzt und es scheint also asexuell und ‚unschuldig’. Damit setzt de Erwachsene sich selbst auch auf Abstand und musst er seine eigene erotische Verlangens ganz verneinen, verbieten, verdrängen – und [sage ich] projektieren. 

„Die pädagogische Beziehung ist, Schérer nach, also auch ‚pervers’, nicht weil sie päderastisch sein sollte, aber weil sie eine sexualisierte Beziehung zwischen Kind und Erwachsene verneint und ausschließt’.“

Schérer will die Sexualität befreien von Sexismus und von gezwungenen Wahlen. Einzeln von Geschlecht und Alter muss das erwachsene Leib zugänglich sein für das Kind. Schutz entgegen der eigener Sexualität des Kindes braucht nicht. Dieser Schutztrieb ist eher völlig durchgedreht und erstickt die ganze Vitalität des Kindes. Das Kind wird jetzt von Anfang an eingewickelt, apart gesetzt, behindert in seinem Wachstum. Für freier leiblicher Kontakt muss die ganze Erziehungsverhältnis frei zu sein von Repression. Dann erst kann die kindliche Sexualität befreit werden und kann das Kind ein frei, gewaltlos und glücklich Mensch werden. 

Das war die Pädagogik der 68-er Bewegung. Sprechen wir nun über Sexualität. 

Sexualität

Im revolutionären Jahr 1968 bin ich geheiratet, umringt durch meine geliebten Pupillen und die meines Weibes weil sie ein Kollege war. Wir wohnten in einen Boot und wir folgten später die Tendenz der damalige Zeit und gingen auf dem Land wohnen: zurück zu die Natur.

Damals war die NVSH ein großer Verband mit einem extensiven Netz für Hilfe und manche lokalen Abteilungen. In der nahe Statt gingen wir zum Treffen wobei Sex erlaubt war und Partnertausch mehr oder weniger gewöhnlich war. Auch zu Hause war Partnertausch mehr oder weniger die Erwartung wenn ein Paar uns besuchte. Wir wünschten eine Kommune zu  gründen und so lernten wir viele Mensche kennen. Letztendlich gaben wir den Plan auf. aber das Tabu auf Sexualität war gebrochen. 

Damals gab es manche Heften die öffentlich über Sexualität schrieben und die Abbildungen zeigten von alle Älter. Auch für die Jugend waren da solche Heften die neben die Musik auch die Sexualität öffentlich präsentierten. Geliebt waren die Fragenrubriken. Die Standard-Frage war ‚Ist dieses und jenes nicht ein weinig sonderbar?’ Das Standart-Antwort war ‚Nein, tu was du wünscht wenn sie beiden zustemmen.’ Und dies war für alle Alter. 

Für die Kinder gab es viele Aufklärungsbuchen. Die ließen nichts unbesprochen und zeigten all mit Bilden. Auch die Kinder selbst werden bloß bildlich dargestellt. Auch zu Hause was das Tabu auf bloß sein gebrochen.

Zum Beispiel die Sexual-Atlas für Erwachsene, Flensburg 1972. Dies Buch für Erwachsene wird einfach benutzt für die Kinder. Dies Buch zeigt ja alles in Fotos und lässt nichts unbesprochen. So lesen wir bei „Partnertausch und Gruppesex“:

„Partnertausch und Gruppesex sind von jederzeit. Diese sexuelle Praktiken entstehen aus die Neigungen der Teilnehmers und ihre direkte Bedarf.“

Wir lesen Information ohne moralisieren. Dasselbe sagt die Einleitung. Der Schreiber wolle gesellschaftliche Tabus „klar und unvoreingenommen“ beschreiben. Bei der Beschreibung der „ungewohnte Verhaltensweisen“ sagt das Buck gewöhnlich das diese an sich nicht pathologisch sein solang es Verhalten in Freiheit gibt, also ohne Obsession und Zwang. Es Buch sagt dass sexuelle Minderheiten tatsächlich sexuelle Mehrheiten sind und dass diese Verhaltensweisen oft falsch interpretiert worden sind. Die Bedingung ist immer die Feiwilligkeit und das vermeiden von Schaden. Bei Pornographie ist überhaupt kein Schaden. Über Pädophilie wird gesagt:

„Zärtlichkeit zwischen Erwachsenen und Kinder sind natürlich, vernünftig und notwendig für die Entwicklung der Kinder. Die Grenzen zwischen dieser natürlicher Zärtlichkeit und die so genannten sexuelle Handlungen sind lästig zu ziehen und sie werden in hoher Masse festgesetzt durch das gesellschaftlichen Moraldenken.“

Gesagt wird dann dass Pädophilien sich konzentrieren auf verschiedene Formen von leiblichem Kontakt mit dem Kind, aber genau nicht auf den Geschlechtsverkehr.

"Es gibt keinen wissenschaftlichen Untersuchungen die endgültig Aufschluss geben über der Frage ob dieser gewaltlosen und liebvollen sexuelle Kontakte zwischen Erwachsenen und Kinder schädlich sein für die leiblicher und seelischer Entwicklung des Kindes.
Von eine Neurose oder Perversion kann nur gesprochen werden wenn ausschließlich pädophilen Praktiken betrieben werden und sexuelle Beziehungen mit Erwachsenen nicht mehr möglich sein.“

Populär war damals der Schreiber Wilhelm Reich (Die sexuelle Revolution, 1949). Er argumentierte dass der Unterdrückung der Sexualität resultierte in ein autoritärem und gewalttätigem Gesellschaft und dass folglich die Sexualität befreit werden muss, auch und ins besonders für Kinder. Etwas später untersuchte James Presscott das und es ergab sich dass das Wahrheit war. 

"Soziale und individuelle Sex-Wirtschaft [*] hat bewesen dass die Unterdrückung  der infantile und jugendliche Sexualität das grundlegende Mechanismus ist  womit Charakterstrukturen produziert werden die politische, ideologische und  wirtschaftliche Knechtung unterstützen." 
[* Das meint: die Marxistische Soziologie und Psychologie. FG]

Im Jahre 1979 publizierte die Protestantische Stiftung für Vertretbaren Familienleben ein Büchlein über Pädophilie. Das gibt zuerst tatsächliche Information. Dabei wird die Existenz  beiderseitiger liebevoller Beziehungen erkennt. Auch wird gesagt dass  Geschlechtsgemeinschaft tatsächlich selten vorkommt und auch selten gewünscht wird. De eigene Sexualität der Kinder wird erkennt. Eine Reihe von Missverständnissen wird korrigiert. Zum Beispiel: 

„Anders sein und anders denken heißt noch nicht: gestört zu sein.“ 

Schaden entsteht hauptsächlich durch die Vorurteile und das einschreiten durch die Justitz. Und: 

„Freundschaft zwischen ein Pädophile und ein Kind gehört kein Anlass zu sein zu Panik. Es gehört auch kein Anlass zu sein zu Angst, auch nicht wenn es sich handelt um sexuell Kontakt. Habt Vertrauen zu ihrem Kind. Wenn ihr Sohn oder Tochter diese Beziehung sich anfühlt als in Ordnung, verbreche sie diese Band nicht.“

Menschen mit pädophile Gefühlen wird geraten sich zu einer der – damals noch manche – Gesprächsgruppen zu wenden.

In den Frühen Achtziger Jahren ist ein Büchlein publiziert für Kinder worin sie auf ihre Rechten gewesen werden. Zum Beispiel das Recht zu ehrlichen Antworten, zu eigenen Leben, auch das Recht akzeptiert zu werden ohne Gemeinheiten. Und jawohl, das recht zu sexuell Vergnügen eigener Wahl. Jetzt erreichen wir so die Achtziger Jahren. 

Die achtziger Jahren

Am Anfang der achtziger Jahren gab es in mehr dann zehn Städten in die Niederlände Arbeitsgruppen Pädophilie in der NVSH, neben ein Nationalgruppe und ein Anzahl solche Gruppen, oft mit ihr eigenen Heft. Die meiste Gruppen organisierten ‚Offen Abenden’ wohin jeder kommen könnte. Aber das alles ist jetzt ändert.

Ich lokalisiere das Umschlagpunkt in 1984. Damals besuchte ein Mitglied der Amerikanischen Kongress, Anita Densen-Gerber, die Niederländen um da einen Auftrag zu predigen: ein strenger Politik gegen das sexuellen Missbrauch von Kindern und Kinderpornographie. In einem Brief zum Amerikanische Präsident sagte unsere Premier Lubbers das zu. Gesagt, getan.

In 1987 gab es Panik weil Scotland Yard Amsterdam das Weltzentrum der  Kinderpornographie nennte. Und forderte dass das ändern sollte. Jawohl, das ist verändert.

Die Gesetzgebung wird revidiert. Es gab Revidierungsausschüssen. NVSH und COC, die Homobewegung schrieben gründliche Raporten und machten Gegenantragen. Aber nach 1984 werden die Gesetze strenger. Am Anfang gab es Raum für 12- zu 16-Jahrigen, aber später wird das widerrufen. Seitdem sind die gesetzliche Alter und die Grenzen und Strafen nur hinaufgezogen. So wird die Verjährungsfrist hinaufgezogen von sechs Jahren bis zwölf Jahren nach die 18e Lebensjahr.

In der NVSH kam eine Gegenbewegung empor gegen die Existenz der Arbeitsgruppen Pädophilie. Der Konflikt ging durch die ganze NVSH. Abteilungen spalteten sich ab. Das kostete manche Mitglieder und manche Arbeitsgruppen und Abteilungen haben es nicht überlebt.

Kommerzialisierung und gesellschaftliche Gegenbewegung

Es ist im Frage ob die NVSH so manches beigetragen hat zur Befreiung des Sexualität. Wenn, in 1968, die Anfang davon begonnen war, übernahmen die Television und beinahe alle Zeitungen und Hefte die Fahne. Überall gab es Sex, in Liedchen, Television und Reklame. Sex wird ein Masseartikel und kam aus die Beschlossenheit des privaten Raums im öffentlichem Raum. Jetzt kann niemand, auch nicht die Kinder, das Existenz der Sexualität verneinen oder negieren. Die Muslims ärgeren sich daran.

Folglich gab es eine Gegenbewegung die die Sexuelle Revolution und ihren Folgen bestritten wollte. Ins besonders der Feminismus. Dies bestrittet das sehen und gebrauchen der Frau als Lustobjekt für dem Mann. Sie prangten Prostitution, Pornographie, Angriff und Vergewaltigung an. Immer war die Frau das Opfer und der Mann der Täter. 

Auch Inzest wird angeprangt. Auch hier ist der Mann der Täter und das Mädchen das Opfer. Dieses Modell, das Täter-Opfer-Model, wird blindlings übergesetzt zu alle Intimität und Freundschaft zwischen Erwachsenen und Kinder.

Dies hat viel Einfluss gehabt. Väter erdreisteten sich nicht mehr ihre Kinder zu baden oder ins Bett kommen zu lassen. Lehrer, Sportleiter und Musiklehrer trauen sich nicht mehr allein mit einem Kind zu sein. Niemand wagt noch ein Kind zu umarmen, zu trösten oder in die Öffentlichkeit mit ihm zu spielen. Freiwillige und reine Freundschaften kriegen ein neue Label: Täter und Opferchen.

Eine andere Gruppe die kräftig Gegenstand bot gegen die Folgen der Sexuelle Revolution waren und sind die Psychologen und Psychiater. Diese Leute gingen ganz mit in das feministische Modell der Täter und Opfer, und erklärten den Täter routinemäßig und per Definition als gestört. Es gab Behandlungsformen die übergenommen waren von der Behandlung von Drogenabhängigen: das Kognitief-Verhaltensmässige Modell. Ansichten werden ‚Denkfehler’, Gefühlen werden ‚Deliktantreibers’ und Phantasien werden ‚Anreizen’, also Vorboten eines Delikts – folglich verboten.

Das geben der sexuellen Aufklärung in die Schulen wird nach und nach schwieriger. Ins besonders islamitische Eltern versetzten sich dagegen. Aber auch die Kinder selbst machen es sehr schwierig durch das stören von diesen Unterricht durch hinderlich Verhalten und grobe Sprache. Sie wissen zu wenig über Sexualität, Gefühlen und Beziehungen.

Die Jugend

Obwohl die Jünger wenig wissen von sexuellen Beziehungen, haben sie solche Beziehungen massenhaft. Sie nehmen sich die Freiheit. Sie gehen schon früh mit einander – sie werden tatsächlich dazu ermutigt – und haben beinahe ums 15e Lebensjahr sexuelle Kontakte. Manchmal geht es nicht gut und gibt es Gruppevergewaltigung oder geben Mädchen ihre Leib für ein Breezer

Ist dies verursacht durch die Sexuellen Revolution, wie die neoconservatieven glauben? Ich glaube das nicht, weil die war nur ein Startpunkt; die ‚Revolution’ ist übergenommen durch ins besonders die Reklame die rücksichtslos mit Sex werbt und die Sexualität von eine Beziehung zu ein Gebrauch gemacht hat. Die Mangel an Erziehung um Beziehungen gestalt zu geben und Konflikten zu lösen resultiert in rücksichtslos Sex haben für sich selbst, nur für die eigene Lust.

Ist die verursacht durch die anti-autoritäre Erziehung, wie die neoconservatieven glauben? Ich glaube es nicht, ich glaube: durch die Wohlsstand- und Konsumgesellschaft, durch Verwöhnung – und Verwahrlosung – als beide Eltern viel arbeiten und die Kinder allein sein. Dann ist es oft die Strasse die sie Erzieht.

Die gegenwärtige Kinder sind Erzogen in ein hedonistischen Wohlstandgesellschaft mit kleine Familien und viel Konsumieren. Sie handeln nach eigenem Ermessen. Sie haben nicht gelernt Konflikten zu lösen und Frustration zu vertragen. Autoritäre Erziehung gibt nur externe Beherrschung, von außen ab, kein Selbstbeherrschung, von innen aus.

Aufklärung bleibt wichtig, jetzt wo die Jugend so weinig weiß. Die Muslimjugend noch am mindest, und gerade sie sind schwer zu erreichen. Für ihn, Jungs und Mädchen, soll spezifisch Material entworfen werden müssen. Es gibt da viele Fragen, wie sich ergebt auf die Internet Forums. Aber da ist es der Imam die die Antworten gibt. Das sind pur regeln, kein wirkliche Kenntnis.

Die NVSH hat darum eine umfangreiche Website für Aufklärung aufgesetzt. Alle Fragen sind da angeboten und man kann Fragen stellen. Das bleibt dringend nötig. Die AHS möchte das  auch tun.

Literatur

Sehe die Liste in die Niederländische Version.

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